
Z IX
Z IX
Kubus 0, 1. OG, Hector-Bau
»Z IX« entstand ein Jahr nach Lázló Moholy-Nagys Berufung an das Weimarer Bauhaus und damit in einer Werkphase, die durch intensive malerische Experimente gekennzeichnet ist. Das großformatige Gemälde gehört zu den komplexesten Arbeiten des ungarischen Künstlers und zeigt eine eindringliche Beschäftigung mit der Wiedergabe von Licht, der Moholy-Nagy auch in fotografischen Werken nachging. In reduzierten Grautönen und dünnem Farbauftrag lassen sich verschiedene geometrische Formen erkennen, die von diagonalen Linien in Segmente zerlegt werden.
Die Farbabstufungen ähneln übereinander gelegten Lichtbündeln und die Kreisfigur erscheint wie ein Glas, durch das die darunter liegenden Ebenen gedämpft zu sehen sind. Auf diese Weise kann Moholy-Nagy trotz aller Abstraktion einen fein abgestimmten Tiefenraum erzeugen, der unterschiedliche Lichtqualitäten besitzt. Sein Formexperiment verwandelt sich in eine Untersuchung von Transparenz und Sichtbarkeit – seine geometrisch-abstrakte Komposition weist ihn als bedeutenden Künstler der Moderne aus.