
Schwarze schwangere Nana
Schwarze schwangere Nana
Kubus 2, 1. OG, Hector-Bau
Mit ihren »Nanas« erlangte die Künstlerin Niki de Saint Phalle ab den 1960er Jahren internationale Bekanntheit. Diese weiblichen Fantasiegestalten wurden zu ihrem Markenzeichen, obgleich sie schon früher damit begonnen hatte, die Frau und ihr zugeschriebene Rollenklischees künstlerisch zu thematisieren. Zeigten sich die frühen Darstellungen – anfänglich waren es figürliche Materialcollagen – zunächst noch düster und aggressiv, strahlen die verspielten »Nanas« eine Unbeschwertheit und Freude aus, die sich unmittelbar auf den Betrachter überträgt.
Das Mannheimer Exemplar ist wie so häufig aus Polyester gefertigt und fußt auf einem von Jean Tinguely (1925–1991) entworfenem Sockel. Der Körper weist weiche Rundungen und Formen auf, welche die Weiblichkeit der Figur betonen und an die urtümlich-mythische Gestalt von Fruchtbarkeitsgöttinnen früherer Hochkulturen erinnern. Niki de Saint Phalle zufolge verkörpern die »Nanas« ihre Vorstellung der befreiten, emanzipierten Frau, die alle weiblichen Rollenbilder in sich vereint. Die prähistorischen Figurinen werden so zu „Vorboten eines matriarchalischen Zeitalters“ umgedeutet.