
Der Spaziergang
Der Spaziergang
Schaudepot, 2. OG, Hector-Bau
Eine alte, dunkel gekleidete Dame mit Kopftuch schreitet mit ihrem Stock voran, eine jüngere Frau in Weiß zieht hinterher, und am Ende spaziert ein Pärchen. Auf einer Kuppe flanieren die Liebsten von Karl Schmoll von Eisenwerth (1879-1948).
1904 fotografierte der Maler seine Frau Sophie, ihre Tante Maria und ihren Bruder Willy Reynier bei einem Ausflug. Und zurück im Atelier tat er vieles, damit die Sommerfrische von damals auf dem großformatigen Ölgemälde erhalten blieb. Mit leichtem Pinselstrich tupfte er 1905 im Vordergrund einen Wiesenhang, den er mit Pusteblumen und flirrenden Gräsern übersäte. Sorgfältiger modellierte er eine hohe Himmelszone, die er mit grauen, streifigen Wolken vor hellem Blau bedeckte. Und am Ende gab er dem Bild Glanz – und eine starke Firniss.
Nur zwei Jahre nachdem das Bild entstand, wanderte es schon ins Museum. 1907 schenkte es Adolf Wenk-Wolf der gerade erst fertiggestellten Kunsthalle.