
Tor zum Stift Neuburg bei Heidelberg
Tor zum Stift Neuburg bei Heidelberg
Kubus 0, 1. OG, Hector-Bau
Wilhelm Trübner wurde 1851 in Heidelberg geboren und stellt in diesem Gemälde ein bekanntes Ausflugsziel seiner Geburtsstadt dar. Im Bildzentrum steht die Architektur des Tores, das zwei farblich abgesetzte Bereiche voneinander trennt. Der Vordergrund wird von gedeckten Brauntönen dominiert – kurze Pinselstriche deuten hier herabgefallenes Laub an. Im Hintergrund hingegen herrscht eine gänzlich andere Atmosphäre. Satte Grüntöne sind zu sehen, gleißendes Licht trifft auf Schatten und die Nahsicht des Stiftshofs wird stark in die Tiefe erweitert.
Trübners künstlerische Anfänge waren realistisch geprägt. In den 1870er Jahren lebte er in München und trat in Kontakt mit dem Kreis um Wilhelm Leibl (1844–1900). Sein Spätwerk, zu dem auch dieses Gemälde zählt, zeigt hingegen impressionistische Einflüsse, etwa in der Pinselführung und der hellen Farbigkeit. Allerdings wehrt sich Trübner vehement gegen die Auflösung der Bildkomposition zugunsten der reinen Erfassung einer momentanen Stimmung und beharrt auf einem klaren Bildaufbau.