
La petite charette dans les dunes
Der kleine Wagen in den Dünen
Schaudepot, 2. OG, Hector-Bau
Am Horizont dieser in gedämpften Erdtönen dargestellten Landschaft, sind die Dächer eines Dorfes zu erkennen. Ein brauner Heuwagen mit zwei vorgespannten Pferden bewegt sich durch den Vordergrund und findet sein Gegenstück in einem Baum mit dichter, grünsilberner Krone. Camille Corot verleiht durch diese beiden Motive seiner Komposition ein Gleichgewicht. Darüber hinaus füllt er seine Landschaft mit Figuren, die nicht aus einem religiösen oder mythologischen Kontext stammen wie in vielen seiner späteren Arbeiten.
Als Vertreter der Schule von Barbizon widmet sich Corot intensiv der Freilichtmalerei und reichert seine Landschaften mit individuellen Stimmungswerten an. Dabei nähert er sich ihnen in Skizzen, die er später im Atelier vollendet. Schon an diesen Skizzen, denen er weitaus mehr Zeit widmet, als an den zeitgenössischen Akademien gelehrt, zeigt sich sein Interesse an den Hell-Dunkel-Werten der Landschaft. Und schon hier entfaltet Corot ein auffälliges Interesse an der Atmosphäre seiner Szenen, die sich in der beruhigten Abendstimmung dieses Gemäldes spiegelt. Corot war ein wichtiger Wegbereiter des Impressionismus, Camille Pissarro (1830–1903) sein Schüler.