
Pivoines dans un vase
Pfingstrosen in einer Vase
Kubus 0, 1. OG, Hector-Bau
Auguste Renoirs Stillleben stammt aus einer Übergangsphase. Nur zwei Jahre nach dem Entstehen des Gemäldes nahm Renoir an einer Gruppenausstellung in Paris Teil, die den ausstellenden Künstlern – darunter auch Claude Monet (1840–1926), Camille Pissarro (1830–1903) und Paul Cézanne(1839–1906) – den abfällig gemeinten Beinamen »Impressionisten« einbrachte.
Renoirs Arbeiten hellen sich in dieser Werkphase auf, wobei er mit einem relativ begrenzten Farbspektrum arbeitet. So sind die Pfingstrosen des Stilllebens hauptsächlich in Rot- und Rosétönen gehalten, die sich kontrastreich vom Dunkelgrün des Hintergrunds absetzen. Renoir versteht es dabei gekonnt, Schwere und Leichtigkeit der einzelnen Blüten zu betonen. Besonders in der linken Bildhälfte gestaltet er aus den übereinanderliegenden Blüten ein wahres Farbenmeer.
Die Wahl seines Motivs ist dabei kein Zufall. Anfang der 1870er Jahre war Renoir finanziell nicht abgesichert. Mit seinem Stillleben könnte er deshalb auf den Geschmack potenzieller Käufer Rücksicht genommen haben, denn die Pfingstrose war in den bürgerlichen Salons jener Zeit überaus beliebt.