
L‘exécution de l‘empereur Maximilien
Die Erschießung Kaiser Maximilians
Kubus 3, 1. OG, Hector-Bau
Manets großformatiges Bild ist das zentrale Meisterwerk der Kunsthalle und bildet mit seinem frühen Ankauf 1910 den eigentlichen Beginn der Gemäldesammlung. Mit der Erschießung des von Frankreich eingesetzten Kaisers Maximilian I. von Mexiko, an deren Darstellung Manet von 1868 bis 1869 arbeitet, reagiert er auf einen gewaltsamen Konflikt zwischen dem französischen Kaiserreich und mexikanischen Republikanern. Als kompakte, auch farblich abgesetzte Gruppe stellt er das Erschießungskommando in jenem Augenblick dar, in dem die Soldaten feuern, die Kugeln den Kaiser aber noch nicht getroffen haben. In mehreren Vorarbeiten nähert sich Manet seinem Thema, informiert sich über das Geschehen aber auch anhand zeitgenössischer Fotografien, die von der politischen Zensur in Frankreich verboten wurden. Der eingefrorene Sekundenbruchteil der Fotografie steht dabei im Zentrum seines Gemäldes. In ihm ist die ganze menschliche und geschichtliche Dramatik der Szene für alle Zeiten gespeichert.