
La mante, grande
Große Gottesanbeterin
Kubus 4, 1. OG, Hector-Bau
Haben wir es hier mit einem riesenhaften Insekt oder einem menschlichen Körper zu tun? Mit der Gestalt eines Tieres oder der verzerrten Figur einer Person? Germaine Richier verschmilzt seit den 1940er Jahren das Animalische mit dem Menschlichen und entwickelt aus dieser Kombination irritierende Arbeiten, die beide Welten verbinden.
Die »Gottesanbeterin, groß« macht diese surrealistische, an Traum und Albtraum erinnernde Entwicklung auf den ersten Blick sichtbar. Sowohl tierische Elemente (die überlangen Glieder und der schlanke Körper) als auch menschliche Bestandteile (Hände, ein weiblicher Rumpf und ein Gesicht) sind zu erkennen. Aber es reicht weder zum vollständigen Insekt noch zur kompletten Person.
Im Vordergrund stehen Verwandlung und Metamorphose sowie das Unheimliche und Angsteinflößende der angriffsbereiten Figur. Sie scheint Teil einer Traumwelt zu sein, der sich Richier in ihren Arbeiten immer wieder anzunähern versucht.