
Caspar David Friedrich im Atelier III
Caspar David Friedrich im Atelier III
Kubus 0, 1. OG, Hector-Bau
Im Vergleich mit anderen Atelierdarstellungen des frühen 19. Jahrhunderts wirkt Caspar David Friedrichs Malzimmer äußerst karg. An der Wand im Hintergrund sind zwar Palette und Reißschiene als Zeichen des Künstlers zu erkennen, zeittypische Studienobjekte wie Gipsabgüsse oder Gemälde fehlen dagegen völlig. Darüber hinaus stellt Kersting seinen Freund vor einer weißen Leinwand dar.
Friedrich wirkt hochkonzentriert auf seine erste Pinselbewegung, aber der eigentliche Malakt hat noch nicht stattgefunden. Auf genau diesen Moment der Umsetzung eines inneren Bildes in einen realen Entwurf kommt es Kersting an. Die Kargheit des Ateliers ist dabei als Ausdruck der Künstlerpersönlichkeit zu verstehen, die ganz auf eine innere Bildwelt gerichtet ist. Die Übersetzung dieser inneren Welt in ein Kunstwerk wird durch die Schlichtheit des Raums eher gefördert als erschwert. Der Künstler braucht keine äußeren Anschauungsmittel mehr und schöpft völlig aus sich selbst.