
Garten im Sommer
Garten im Sommer
Galerie 8, 1. OG, Jugendstil-Bau
Der Schweizer Adolf Dietrich wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf und erhielt trotz seines schon früh erkannten Talentes keine künstlerische Ausbildung. Als einfacher Fabrikarbeiter und Tagelöhner verdiente er sich seinen Lebensunterhalt und versorgte zudem das bäuerliche Anwesen seiner Eltern. Dietrich trieb dennoch seine künstlerischen Studien kontinuierlich voran. Die nötige Inspiration bezog er aus seinem unmittelbaren Lebensumfeld, so wurzeln die gewählten Motive in seiner tiefen Liebe zur vielfältigen Natur- und Tierwelt seiner Heimat Berlingen am Bodensee.
Das Gemälde »Garten im Sommer« zeigt einen von ihm häufig besuchten und abgebildeten Ort, den er in seinem jahreszeitlichen Wandel dokumentierte. Geprägt von einer scharfen Beobachtungsgabe und Detailgenauigkeit fängt Dietrich die ländlich-idyllische Szenerie in einer farbenfrohen und lebendigen Bildkomposition ein. Der Maler erlangte größere Bekanntheit durch den Kunsthändler Herbert Tannenbaum (1892–1958), der ihm 1919 zur Teilnahme an der Ausstellung »Das badische Land im Bild« der Mannheimer Kunsthalle verhalf. Adolf Dietrich gilt heute als ein bedeutender Vertreter der Naiven Malerei und der Neuen Sachlichkeit.