
Le petit pont, Pontoise
Die kleine Brücke, Pontoise
Kubus 0, 1. OG, Hector-Bau
»Die kleine Brücke, Pontoise« stammt aus einer der wichtigsten Werkphasen von Camille Pissarro. 1874 nimmt er mit fünf Gemälden an der ersten Gruppenausstellung der Impressionisten in Paris Teil, für die der Ausdruck »Impressionismus« überhaupt erst geprägt wird – und zwar durch einen ablehnenden Kritiker. Darüber hinaus arbeitet Pissarro seit 1872 auch intensiv mit Paul Cézanne (1839–1906) zusammen, der in der unmittelbaren Umgebung von Pontoise lebt. Beide Künstler beeinflussen sich gegenseitig und beginnen in ihren Landschaftsdarstellungen zu experimentieren.
Pissarros Gemälde etwa lebt von intensiven Grüntönen und einer weitaus satteren Palette, als er sie noch in den 1860er Jahren verwendete. Das dichte Laub verdeckt den Großteil des Himmels und umgibt die sandfarbene Brücke im Bildzentrum. Mit dem Palettenmesser gestaltet Pissarro die Reflexionen auf der Wasseroberfläche und gewinnt ihr dadurch einen flächigeren Charakter ab. Das Spiel des Lichts wiederum, das die Flüchtigkeit des Sinneneindrucks betont, inszeniert er durch ein Ineinander verschiedener Grüntöne, die er auf der gesamten Bildfläche in vielfältiger Weise verschmilzt.