
Bildnisbüste Sally Falk
Bildnisbüste Sally Falk
Durch den Mannheimer Sammler Sally Falk (1888–1962) kam die Kunsthalle zwischen 1917 und 1921 in den Besitz wichtiger Werke von Wilhelm Lehmbruck, Ernesto de Fiori (1884–1945), Georg Kolbe (1877–1947) und Edwin Scharff (1887–1955). Falks Stiftung wurde nicht nur zum Kern der Skulpturensammlung der Kunsthalle, sondern bereicherte diese zu einer Zeit mit Hauptwerken der Moderne, als ihre Bildhauer noch kaum etabliert waren.
Falk zog als Baumwollfabrikant aus dem Ersten Weltkrieg großen Gewinn und setzte sich bald für verschiedene Künstler ein. Dabei verkehrte er mit Wilhelm Lehmbruck freundschaftlich und vermachte der Kunsthalle später mehrere Werke des Bildhauers. Die »Bildnisbüste« geht wahrscheinlich auf einen Auftrag zurück, der 1916 auch die Büste von Falks Frau Adèle (1889–1972) umfasste. Beide Bildnisse gelten als Meisterwerke, bei denen die individuellen Züge der dargestellten Personen zugunsten eines tief empfundenen inneren Ausdrucks zurücktreten. In ihnen spiegelt sich jene Modernität, welche die Nationalsozialisten durch Beschlagnahmungen (1937) bekämpften, wodurch auch Sally Falks Sammlung große Verluste erlitt.