
Die Blumenterrasse im Wannseegarten nach Norden
Die Blumenterrasse im Wannseegarten nach Norden
Nachdem Max Liebermann 1909 ein Grundstück am Ufer des Berliner Wannsees erworben hatte, ließ er einen Garten nach seinen Wünschen anlegen. Die Bepflanzung der geometrisch angeordneten Beete wählte er nach malerischen Gesichtspunkten, achtete auf Farbwirkung und Kontraste und auf eine harmonische Verbindung zur Villa. In den darauffolgenden Jahren hält er in mehr als 60 Arbeiten die Blumenterrasse dieses Gartens fest. Sie wird zu einem seiner landschaftlichen Lieblingsmotive. Die malerisch aufgelöste Ansicht in Richtung Norden zeigt im Bildzentrum rote Sommerrosen, im Hintergrund dichte Büsche und eine Fischotterskulptur von August Gaul (1869–1921). Die links ins Bild fallenden Zweige vermitteln den Eindruck, als blickten wir von einem zufällig gewählten Standpunkt aus auf die Terrasse. In schwungvollen Pinselstrichen arbeitet Liebermann Blüten, Wiese und Buschwerk heraus und hält aufmerksam das Spiel von Licht und Schatten fest. Allerdings betont er nicht so sehr den optischen Eindruck des flüchtigen Augenblicks wie die französischen Impressionisten, sondern sucht seine Einzelbeobachtungen in einer strengeren Komposition zu fassen.