
Afrikanische Landschaft
Afrikanische Landschaft
Kubus 0, 1. OG, Hector-Bau
Im April 1914 bricht August Macke mit Paul Klee (1879–1940) und Louis Moilliet (1880–1962) nach Tunesien auf. Keiner der Künstler ahnt, welchen Einfluss die bevorstehende Reise – eine der berühmtesten Studienreisen des deutschen Expressionismus – auf ihn haben wird. Aber schon zwei Wochen später notiert Paul Klee begeistert in sein Tagebuch: »Die Farbe hat mich … Ich bin Maler«. Auch Macke, der zum Kreis des Blauen Reiters gehört, entfaltet unter dem Licht Nordafrikas eine ungeheure Produktivität.
Es entstehen 167 Zeichnungen, 38 Aquarelle sowie zahlreiche Fotografien, die er nach seiner Rückkehr teils in Ölbilder umsetzt. Auch die »Afrikanische Landschaft« gehört zu diesen Arbeiten und zeigt ein Motiv aus St. Germain, einer von Europäern bewohnten Siedlung außerhalb von Tunis. Macke fängt das strahlende Licht Nordafrikas ein, arbeitet mit kraftvollen Farben und lebendigen Kontrasten. Obwohl sein Gemälde gegenständlich ist, zeigt es einen Hang zur Abstraktion – Gebäude und Landschaft etwa sind auf geometrische Grundformen reduziert. Macke fiel nur wenige Monate nach der Entstehung dieses Gemäldes im Ersten Weltkrieg. Die Bilder seiner Tunisreise stellen einen der letzten Höhepunkte seines Schaffens dar.