
Geschirrmarkt
Geschirrmarkt
Schaudepot, 2. OG, Hector-Bau
Nach seinem Studium in Düsseldorf und Karlsruhe reiste Friedrich Kallmorgen nach Holland und Paris. In dieser Zeit schuf er vor allem Landschaften, später auch naturalistische Genrebilder. Ende der 1880er Jahre entstehen zwei großformatige Ansichten von Karlsruhe, zu denen auch der »Geschirrmarkt« zählt.
Als Teil der Herbstmesse fand dieser Markt vor der städtischen Kunsthalle statt, die am linken Bildrand klar zu erkennen ist. Das übrige Gemälde wird von einer starken räumlichen Tiefe geprägt. Bis weit in den Hintergrund erstrecken sich die Figuren und ausgebreiteten Waren. Dabei legt Kallmorgen besonderen Wert auf die Gestaltung des morgendlichen, noch kühlen Lichts und damit auf die momentane Stimmung der Szene.
Die Betonung von Atmosphäre und Lichtwirkung, vor allem aber die Wahl des Motivs, zeigen Parallelen zu Arbeiten von Max Liebermann (1847–1935). Kallmorgens Werke aus den 1890er Jahren setzen diese atmosphärische Bildauffassung fort und lassen sich als eigenständige Beiträge zum deutschen Impressionismus verstehen.