
Portrait of Madame Magritte
Porträt Madame Magritte
Galerie 7, 1. OG, Jugendstil-Bau
Clive Barker bedient sich in seinen anspielungsreichen Arbeiten der Alltagskultur. So verchromt er Coca-Cola-Flaschen und Cowboystiefel, Gasmasken und Handgranaten. Damit zitiert er nicht nur die allgegenwärtige Welt der Massenware, sondern veredelt diese durch das verwendete Material auch auf ironische Weise.
Seit den 1960er Jahren spielt die Hommage in seinem Werk, das häufig der Pop-Art zugerechnet wird, eine bedeutende Rolle. So bezieht er sich in seinen Plastiken auf Francis Bacon (1909–1992), Vincent van Gogh (1853–1890) und auf René Magritte (1898–1967). Die bis zur Grenze des Absurden reichende Ironie des Surrealisten Magritte macht er sich dabei in »Portrait of Madame Magritte« zunutze.
Denn die Porträtierte ist abwesend – nur ihre Schuhe stehen vor dem Sofa, das Barker zufällig fand und in Bronze gießen ließ. Ist diese Arbeit überhaupt ein Porträt, da die Porträtierte fehlt? Ähnlich irritierende Rätsel finden sich vielfach im Werk Magrittes. Noch wichtiger ist jedoch dessen eigener Umgang mit der Kunstgeschichte. Auch Magritte schuf Bilder als Hommage an Künstler vergangener Zeiten – er kopierte beispielsweise Gemälde von Édouard Manet (1832–1883), ersetzte darin aber alle Figuren durch Särge.