
Lichtsäulen
Lichtsäulen
Schaudepot, 2. OG, Hector-Bau
Zwischen 1933 und 1937 arbeitet Fritz Winter an einer Serie von Bildern, in denen er das Licht zum zentralen Thema seiner Darstellung macht. Als Bauhaus-Schüler war er stark durch seinen Lehrer Paul Klee geprägt, der die Schöpfungen der Natur analog zu menschlichen Kunstschöpfungen verstand. Winter fand allerdings schnell einen eigenen Weg in der gegenstandslosen Malerei, die ihn zu einem der wichtigsten deutschen Vertreter abstrakter Kunst machen sollte.
So lässt er in den »Lichtsäulen« das Immaterielle selbst zur Sprache kommen. Das körperlose Licht wird zu vertikalen Säulen arrangiert und breitet sich über eine Kristallstruktur aus, die Einflüsse der Kubisten und Futuristen erkennen lässt. Die transparenten Rechtecke dieser Struktur überlagern einen dunklen Hintergrund und bilden durchscheinende Ebenen, die dynamisch und ausgewogen zugleich wirken. Winters Licht geht allerdings von keiner bestimmbaren Quelle aus. Seit der Antike als Zeichen des Göttlichen und Geistigen verstanden, ist es für ihn ein Medium vollständiger Freiheit, aber auch ein fast mystisches Symbol: »licht als immaterielles wird zum symbol des absoluten«.