
Walchenseelandschaft mit Lärche
Walchenseelandschaft mit Lärche
Galerie 1, 1. OG, Jugendstil-Bau
Zwischen 1918 und 1925 schafft Lovis Corinth über 60 Gemälde der oberbayrischen Walchenseelandschaft, die einen Höhepunkt in seinem Spätwerk darstellen. Wie die französischen Impressionisten variiert Corinth seine wiederkehrenden Motive und zeigt den See samt Alpenpanorama mal im Morgenlicht, mal in der Abenddämmerung und selbst bei Nacht. Die von Grün- und Blautönen dominierte »Walchenseelandschaft mit Lärche« gibt von einem erhöhten Standpunkt aus (der Terrasse des Hauses) einen weiten Einblick in das Land.
Kurze, schnell gesetzte Striche verleihen den grünen Wiesenhängen im Vordergrund Bewegung, aber auch der sich im See spiegelnde blaugraue Himmel wirkt kraftvoll inszeniert. Corinth wendet sich spürbar von der genauen Wiedergabe der Natur ab und der vollen Entfaltung von Farbwirkung und Malgestik zu. Seine Landschaft besitzt etwas Expressives und vereint emotionale Erregung mit einer Freiheit der Pinselführung. Die Lärche im Bildzentrum taucht dabei häufig in den Walchenseebildern auf. Sie war der Lieblingsbaum des Künstlers.