
Vogelwesen
Vogelwesen
Schaudepot, 2. OG, Hector-Bau
Hans Uhlmann war Diplom-Ingenieur und begann erst als Berufstätiger auch künstlerisch tätig zu werden und erste Skulpturen zu schaffen. Sein Interesse galt hierbei weniger der expressiven Gestaltung als vielmehr dem ästhetischen Formverständnis aus naturwissenschaftlicher Perspektive. Uhlmann ließ sich von den vielfältigen Phänomenen seiner Umwelt inspirieren und untersuchte sie auf ihre mathematischen und physikalischen Gesetzmäßigkeiten, ihre organischen Strukturen und räumlichen Bezüge.
Das Werk »Vogelwesen« zeigt sich als filigrane Metallplastik, die sich aus einem frei geformten Draht und seinem Sockel zusammensetzt. Die Statik und Geschlossenheit der traditionellen Plastik wird aufgelöst, sodass das Metallgeflecht scheint als spannungsvolles Linienspiel im Raum zu schweben scheint. Nur entfernt lässt der geschwungene Formkomplex an die Figur eines Vogels denken; das Werk verbildlicht vielmehr die abstrakte Idee des Künstlers von der räumlich-dynamischen Gestalt des Tieres. Das verdeutlicht, wie sehr die Arbeiten Uhlmanns in der Tradition des russischen Konstruktivismus stehen.