
Composition avec trois figures et une tête (la place)
Komposition mit drei Figuren und einem Kopf (der Platz)
Kubus 4, 1. OG, Hector-Bau
Was wie ein Spielzeugmodell wirkt, entpuppt sich als ein beziehungsreiches Werk. Alberto Giacometti vereint in dieser Arbeit drei überlängte Figuren mit der Darstellung eines Kopfes. Die zerbrechlich wirkenden Figuren sind frontal auf uns ausgerichtet und auf einer Plinthe – dem titelgebenden »Platz« – verteilt.
Ihre Vereinzelung springt sofort ins Auge. Beziehungslos und starr stehen sie auf einem eng umrissenen Feld und bleiben mit Ausnahme des männlichen Kopfes merkwürdig anonym, als wären sie körperlose Schatten. Giacometti arbeitete seit den 1930er Jahren an Gruppenplastiken, die um das Motiv des Platzes kreisen. Dabei interessieren ihn die Beziehung zwischen Figur und Raum sowie die Anordnung der Körper auf einer Fläche.
Sein »Platz« gibt aber auch ein Rätsel auf. In der Kombination von Körper und Kopf klingt ein surrealistisches Element an, das scheinbar Zufälliges vereint. Nach 1945 wurden die Werke des Künstlers auch mit dem Existenzialismus in Verbindung gebracht. Seine Figuren scheinen von einem Trauma befallen, sie sind ausgezehrt, als stünden sie kurz vor dem Verschwinden. In ihrer Vereinzelung sind sie auf sich selbst zurückgeworfen, was erst durch ihre räumliche Verankerung offensichtlich wird.