
Tiger
Tiger
Schon früh in seiner Karriere wählte der Bildhauer Philipp Harth die Tierwelt zum Hauptmotiv seiner Kunst. Mit außergewöhnlicher Konsequenz und Ausdauer studierte er einheimische und exotische Tierarten, die er sowohl zeichnerisch wie auch plastisch darstellte. Hierfür besuchte er zoologische Gärten und beobachtete die Tiere in ihrer natürlichen Körperlichkeit und Bewegung, ihrem Ausdruck und ihren gattungsspezifischen Eigenheiten. Harth hielt seine Seheindrücke nie unmittelbar fest. Erst im Atelier entstanden erste Skizzen, die er aus dem Gedächtnis anfertigte. Seine sehr realistische Formensprache lässt diese reine Erinnerungsleistung nicht erahnen. Der »Tiger« beeindruckt durch seine lebensgroße, ausgewogene Körperlichkeit. Die Bronzeskulptur vereint in sich den Gegensatz von Ruhe und Bewegung. Während der vordere Teil der Raubkatze majestätisch aufgerichtet ist und regungslos in Schrittstellung verharrt, scheint ihr übriger Körper in spannungsvoller Bewegung begriffen. Dennoch ist die Plastik kein bloßes Naturabbild: Durch die Betonung klarer Formen und Linien arbeitet Harth die für den Tiger typische animalische Wesensart und geschmeidige Bewegungsfähigkeit der Großkatze heraus.