
Heu in der Kadernwelle: Trümmerfrau und Russe auf dem Schwarzmarkt
Heu in der Kadernwelle: Trümmerfrau und Russe auf dem Schwarzmarkt
Galerie 6, 1. OG, Jugendstil-Bau
Die ungewöhnliche Installation geht zurück auf eine Aktion des Künstlers John Bock, die 1998 zur Eröffnung der 1. Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst stattfand. Damals verbarg sich Bock in der mit Heu gefüllten Plattform und zeigte sich ab und an dem Publikum. Als filmischer Mitschnitt stellt die projizierte Videoarbeit die Verbindung zwischen der Performance und der dazugehörigen Objektcollage her.
So baut Bock für seine multimediale Aktionskunst bizarre Installationen aus Alltagsprodukten und Fundstücken, die ihm als Kulisse und Bühne dienen. Sie können zum einen als Spuren seiner Performances und zum anderen als eigenständige Kunstwerke gedeutet werden. Allgemein umfassen die experimentellen Projekte John Bocks das ungezügelte und assoziative Zusammenspiel von Improvisation, Installation, Video, Skulptur und Sprache. In seinen integrierten Textvorträgen – auch »Lectures« genannt – kombiniert Bock wissenschaftliche Fachsprache mit akademischem Kauderwelsch, ergänzt durch eigene spontane und skurrile Wortschöpfungen. Seine Vorbilder sind Künstlergrößen wie Joseph Beuys (1921–1986) und Claes Oldenburg (geb. 1929).