
Construction cinetique
Kinetische Konstruktion
Kubus 0, 1. OG, Hector-Bau
Die »Kinetische Konstruktion« gibt bereits im Titel einen Hinweis zu ihrer Deutung. Antoine Pevsner, der wie sein jüngerer Bruder Naum Gabo (1890–1977) zu den einflussreichsten Künstlern des Konstruktivismus zählt, betont mit diesem Titel den konstruktiven Aufbau seiner Arbeit und weist sie als eine »kinetischen«, eine bewegte Skulptur aus.
Ab 1924 verwendete der russische Maler und Bildhauer fast ausschließlich abstrakte Formen. Seine Plastiken sind dabei stets auch als ein Versuch zu verstehen, den Zusammenhang von Materie, Raum und Zeitlichkeit erfahrbar zu machen. So vermitteln die Kurven und Schwünge seines Werks den Eindruck einer Bewegung, als hätten wir die Flugbahn eines Körpers vor Augen.
Während der Raum im Zentrum der Plastik äußert komprimiert erscheint, entlädt er sich in schwungvollen Bahnen nach außen. Diese Visualisierung von Kräften macht den Reiz von Pevsners abstrakter Arbeit aus. Statt einem geschlossenen, undurchsichtigen Körper zeigt er uns eine offene und dynamische Gestalt, die trotz aller Bewegung dennoch eine klare Konstruktion erkennen lässt.