
Montaru 3b
Montaru 3b
Kubus 0, 1. OG, Hector-Bau
In »Montaru 3b« wird das Bildzentrum von einer matten schwarzen Fläche eingenommen, an die weitere Formen in intensiven Farben grenzen. Die einzelnen Farbflächen wirken überaus bewegt und im Fluss. Sie besitzen einen organischen Charakter, greifen in den umliegenden Raum aus oder scheinen sich aus ihm zurückzuziehen.
Baumeister, der zu den wichtigsten abstrakten deutschen Malern nach dem Zweiten Weltkrieg zählt und sich immer wieder vehement für die ungegenständliche Kunst einsetzte, verwies auf Physik, Biologie und Mythos, um der Deutung seiner Gemälde eine Richtung zu geben. Verwandelt sich »Montaru 3b« also in die Abbildung einer mikroskopischen Welt, die für das bloße Auge unsichtbar bleibt und erst durch die Malerei ans Licht gebracht wird?
Der Titel schafft Mehrdeutigkeit: »Montaru« setzt sich aus »mons« (=Berg) und »Ararat« zusammen, jenem Berg in Armenien, auf dem die Arche Noah der biblischen Überlieferung nach strandete. Gefahr und Rettung, Endzeit und Neubeginn stehen sich hier also in einer abstrakten Komposition gegenüber, in der reine Farbe und reine Form ein Gleichgewicht bilden.