
Une rue à Marly
Eine Straße in Marly
Kubus 0, 1. OG, Hector-Bau
Alfred Sisley lebte zwischen 1875 und 1877 in Marly-le-Roi, einer etwa 20 Kilometer von Paris entfernten Kleinstadt. Wie viele seiner impressionistischen Freunde – neben Auguste Renoir (1841–1919) und Claude Monet (1840–1926) stand er auch mit Camille Pissarro (1830–1903) in Kontakt – stellt Sisley immer wieder kleinstädtische Alltagsszenen dar.
In »Une rue à Marly« führt die Straße im Vordergrund in einer Zickzacklinie in den Bildraum. Zahlreiche Figuren sind vor den flächig gestalteten Häusern zu erkennen, allerdings skizziert sie Sisley ohne nähere Individualisierung. Stattdessen löst er sie wie die gesamte übrige Umgebung in einem harmonischen Farbspiel auf. Mit kurzen, charakteristischen Pinselstrichen gestaltet er den Vordergrund, der in Blau-, Weiß- und Gelbtönen unter dem stark bewegten Himmel liegt.
Die flirrende Lebendigkeit der Szene wird maßgeblich von dieser dynamischen Pinselführung erzeugt. Sisleys ausgewogene Farbgestaltung wiederum – Blau- und Weißnuancen sind in allen Bildteilen zu finden – sorgt für die spürbare Einheitlichkeit seiner atmosphärisch aufgeladenen Ansicht von Marly.