
Two Open Triangles up Wall II
Zwei offene Dreiecke auf Wand II
Kubus 7, 2. OG, Hector-Bau
Der amerikanische Künstler George Rickey wurde bekannt durch seine kinetischen Skulpturen, die zumeist aus rostfreien Stahlelementen bestehen. Diese Konstruktionen werden nicht durch Motorenkraft künstlich in Bewegung versetzt, sondern antworten auf die zirkulierenden Schwingungen ihrer Umgebung oder das direkte Einwirken des Betrachters. Durch die feine Justierung der mechanischen Gelenke reagiert das Objekt empfindlich auf physische Impulse und macht dadurch das dynamische Kraftpotenzial im Raum sichtbar. Der Wirkungsmechanismus der Plastik wird zwar gesteuert durch die technische Umsetzung des Künstlers, doch bleibt der tatsächliche Bewegungsverlauf letztlich dem Zufall überlassen.
Es überrascht wenig, dass Rickey sich schon als Kind für Segelschiffe begeisterte, die sich die herrschenden Kräfte der Natur zunutze machen. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass seine Werke nicht natürliche Prozesse imitieren, sondern diese vielmehr in der Zusammenführung von Luft, Schwerkraft und Reibung verwirklichen.