
Die bewegte Leere des Moments
Die bewegte Leere des Moments
Atrium, EG, Hector-Bau
In ihren konzeptuellen Werken untersucht Alicja Kwade, an welchen wissenschaftlichen Modellen und philosophischen Ideen sich das subjektive Realitätsempfinden orientiert. Dazu entwirft die Künstlerin oft surreal anmutende, raumgreifende Skulpturen und Installationen. Die Beziehungen zwischen Subjekt und Objekt, die Bewegung in Zeit und Raum sind allgemeine Ausgangspunkte, denen Alicja Kwade auf fokussierte und irritierende Weise begegnet.
So stellt sie in der Installation im Atrium der Kunsthalle das abstrakte Verhältnis von Zeit, Raum und Objekt anhand einer gleichmäßig rotierenden Uhr und eines Steins dar. Beide Gegenstände sind an Ketten befestigt und kreisen von einer Motorwinde getrieben über den Köpfen des Publikums. Die aufeinander bezogene Bewegung der beiden Objekte erzeugt eine visuelle Achse zwischen ihnen; dort behauptet sich die „bewegte Leere des Moments“. In Referenz zur Umlaufbahn eines Planetensystems erzeugen die glänzende Uhr mit zweiseitigem Zifferblatt und der schwere, raue Stein eine Konstellation, die die universale Relation von Materie und Immateriellem reflektiert. Das monotone Ticken des Uhrwerks verstärkt akustisch die Unendlichkeit der Kreisbewegung.